Die digitalen Medien sind in aller Munde und das in einem mehr als wörtlichen Sinn. Denn heute reden wir in einem so nie zuvor in der Menschheitsgeschichte da gewesenem Forum um alles und nichts. Um es auf eine sehr banale Weise zu sagen: Einträge mit Videos niedlicher Katzen wechseln sich ab mit Nachrichten von weltbewegenden politischen Ereignissen. Man kann dabei in mehr als einem festen Sinn von Unterhaltung sprechen. Denn heute unterhalten wir uns mithilfe modernster digitaler Technik und einem weltweit zugänglichem Internet per Applikation mit einem Menschen, der am anderen Ende der Welt lebt, in Echtzeit, mit unserem Smartphone. Aber das Wort Unterhaltung hat eben mehrere Bedeutungen. Denn Unterhaltung ist auch Ablenkung, wie die eben erwähnten Katzenvideos. Wir haben dabei eine komplette Unterhaltungsindustrie in den Händen, immer dabei. Und die sozialen Netzwerke und großen Videoplattformen versorgen uns mit immer neuem Material, um unsere Zeit zu verschwenden. Freilich ist das recht negativ formuliert. Aber es ist etwas Wahres dran. Mit Streaming-Diensten und Youtube haben wir alle unsere liebsten Musikvideos, Filme und Dokumentationen rund um die Uhr zur Hand. Eine verführerische Einfachheit sich von den wesentlichen Dingen abzulenken. Das Wort Prokrastination, das bei der jungen Generation mittlerweile zum normalen Wortschatz gehört und genau dieses „Zeit verlieren obwohl man etwas wichtiges zu tun hat“ bezeichnet, dürfte älteren Menschen wahrscheinlich gar nicht bekannt sein. Die Digitalisierung der Arbeitswelt macht es dabei für so manchen um so schwerer, sein tägliches Arbeitspensum zu erledigen.
Das voll digitale Homeoffice am Küchentisch?
Wer sich das Homeoffice, oder die Heimarbeit wie es heißt, als ein echtes Büro vorstellt, der muss ein ums andere Mal enttäuscht werden. Denn die Digitalisierung des Arbeitslebens erzeugt nicht automatisch eine arbeitsfreundliche Atmosphäre. Und es gehört eine gewisse Strenge dazu. Denn Menschen, die einen Teil ihrer Arbeit von zu Hause aus erledigen, haben dafür nicht immer ein entsprechendes Büro. Das braucht es auch heutzutage gar nicht mehr. Die digitale Arbeitswelt, wie sie von Journalisten, Internet Marketern und Bloggern seit langer Zeit gelebt wird, verbreitet sich praktischerweise auch in den traditionell eher an einem festen Arbeitsplatz stattfindenden Jobs. Büroangestellte können problemlos einen Teil ihrer Korrespondenzen vom Küchentisch aus erledigen. Das macht die Zeiteinteilung flexibel und ermöglicht es vielen Menschen, Effektivität mit einem modernen mobilen Alltag zu verbinden.
Digitale Arbeit: Youtube, Instagram und Co
Das Netz und die Digitalisierung vieler Bereiche unseres Alltags haben aber auch ganz neue Professionen kreiert. Die sogenannten Influencer können ein Lied davon singen. Die meist jungen Menschen leben von Produktpräsentationen und Werbevideos, in denen sie ihren Followern zeigen, was sie selbst mögen. Und egal, ob es dabei authentisch zugeht oder nicht, Modelabels sind bereit dafür zu bezahlen. Waren es bisher immer die großen Marken, die breit angelegte Plakatkampagnen fahren auf denen Filmstars ein neues Parfüm präsentieren, haben kleinere Unternehmen und Labels mithilfe der Influencer ihren Platz in der digitalen Werbewelt entdeckt. Auch das ist bei aller Freude und dem stets präsentierten Spaß an der Sache natürlich schwere Arbeit. Digitale Arbeit, bei der sich das Produkt ohne die digitale Revolution die wir in den letzten Jahrzehnten durchlebt haben, nicht einmal denken lässt. Dabei bieten die großen Plattformen wie Youtube, Instagram und Co das fast perfekte Büro für die digitalen Angestellten.